Kunterbuntes aus dem Schulleben

Dachau

Lerngruppen 9 und 10 der Heinrich-Schickhardt-Gemeinschaftsschule Bad Boll besuchen die Gedenkstätte Dachau
Am 7. November 2023 machten sich vier Lerngruppen der Stufen 9 und 10 in zwei Reisebussen mit rund 80 Schülerinnen und Schülern auf den Weg, um besser begreifen zu können, was für sie durch den Unterricht allein unvorstellbar bleibt: Die systematische Inhaftierung und Ermordung von Zivilisten durch die Nazis im zweiten Weltkrieg. Das Ziel war das ehemalige Konzentrationslager Dachau, das 1933 als erstes seiner Art in Deutschland errichtet wurde. Was die Lerngruppen bereits an Vorwissen mitbrachten, wurde hier anschaulich und eindrücklich verdeutlicht. In drei Gruppen wurden die Schülerinnen und Schüler von Expertinnen und Experten über das Gelände geführt. Dabei konnten sie nicht nur all ihre Fragen zu den Verbrechen der Nazi-Diktatur loswerden, sondern lernten auch, warum es besonders in der heutigen Zeit wichtig ist, darüber informiert zu sein und daraus zu lernen.
In Dachau wurden Tausende von Menschen gefangen gehalten, gefoltert und ermordet. Das Leben in diesem Arbeitslager war nicht nur menschenunwürdig, sondern auch besonders hart, je länger der zweite Weltkrieg andauerte. Das konnte man sehr beklemmend beim Gang durch die Schlafsäle und spätestens am Krematorium nachempfinden. Die beiden Referenten und die Referentin erzählten ihren Gruppen von medizinischen Experimenten über grausamste Foltermethoden und strengen hierarchischen Strukturen, bei denen die Gefangenen gezielt gegeneinander ausgespielt und manipuliert wurden. So war es für die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer an vielen Stellen unbegreiflich, wie man das überhaupt überleben konnte. Doch selbst unter diesen Bedingungen war der Lebenswille der wenigen Überlebenden, denen dieses massive Unrecht zuteilwurde, nie ganz verloren. So war der traurige Anlass der Fahrt auch mit einem Funken Hoffnung verbunden, dass zukünftige Generationen nie vergessen, was an diesem Ort geschah. Die Schülerinnen und Schüler merkten selbst, dass es unabdingbar ist, sich an diese schreckliche Zeit der deutschen Geschichte zu erinnern, um sicherzustellen, dass sich so etwas nie wiederholt.