Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Schickhardt-Gemeinschaftsschule Bad Boll bauen kreative Baumhütten für die ganz Kleinen
Gleich zu Beginn des neuen Schuljahres nahm sich die Lerngruppe 6b der Heinrich-Schickhardt-Gemeinschaftsschule aus Bad Boll ein ganz besonderes Herzensprojekt vor.
Sie erklärten sich zum Ziel, gemeinsam mit dem Schulsozialarbeiter der Gemeinschaftsschule, Steffen Kopp, ein Projekt in der Natur zu realisieren, von dem vor allem die Kleinsten unserer Gesellschaft profitieren sollten. Dass dieses besondere Bau-Projekt nicht nur wertvolle Erfahrungen für alle bot und weit über soziales Engagement hinausging, wurde schnell deutlich.
Der Unterricht wurde in die Natur verlegt, um von und mit ihr zu lernen und um für den neuen Bad Boller Naturkindergarten nachhaltige Baumbehausungen und Spielmöglichkeiten aus der Natur vor Ort zu erschaffen. So entstand die Win-Win-Situation, dass die Lerngruppe 6b den Wald als Lernort erkunden konnte, der dann für die Kinder des Kindergartens als Ort für Spiel und Spaß dienen soll.
Gleich zu Beginn des Tages lernte die Lerngruppe, wie man Müll im Wald fachgerecht entsorgt und ihn auch vermeidet, denn die einzigen zugelassenen Hilfsmittel waren Taschenmesser, kleine Handsägen, Scheren und Naturfaserschnur. Hierbei erkannten alle schnell, dass die Plastikverpackung der Naturfaserschnur oder der durch die Vesper der Kinder entstandene Verpackungsmüll nicht im Wald verrotten und gesammelt wieder mit zur Schule gebracht werden muss, damit dieser dort entsorgt werden kann.
Nach kurzen Überlegungen, der Gruppeneinteilung sowie der Suche nach dem geeigneten Bauort, machten sich vier Gruppen an die Arbeit. Wie man die Natur schützt, wurde besprochen, indem nur Totholz, lose Äste und Blätter und Material, das im Wald herumliegt, verwendet werden durften. So konnte nachhaltig, ressourcenschonend und nahezu kostenneutral etwas entstehen, was ein aktiver Beitrag zum Klima- und Umweltschutz ist.
Richtig erkannten die Schülerinnen und Schüler: Die Natur hat viel zu bieten! Diese Baumhütten bieten die ideale kreative Entfaltung beim Spielen und werten gleichzeitig die Landschaft vor Ort auf. Sie sind mehr als nur hübsch anzusehen und zeigen eindrucksvoll, dass Teamwork und Kreativität in der Natur aufblühen. Von Konflikten war keine Spur und alle werkelten stundenlang zielstrebig vor sich hin.
Innerhalb weniger Stunden entstanden so vier Baumbehausungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine Gruppe baute sogar ein Mensch-Ärgere-Dich-Nicht aus Naturmaterialien, die andere Gruppe fand eine Flasche im Wald, die als Vase mit Farn dekoriert für die Inneneinrichtung ihrer Hütte diente. Die Lerngruppe behielt dabei stets ihre Zielgruppe, die Kinder des Kindergartens im Auge und überlegte, wie praktisch dies oder jenes für die Kleinen wäre und ob es ihnen wohl gefallen würde.
Um dies zu erfragen, wurde kurzerhand beim Rückweg zur Schule ein Fußmarsch über den Naturkindergarten gemacht, bei dem die Großen den Kleinen von ihren Hütten erzählten. Diese waren bereits bei den Erzählungen Feuer und Flamme und planten gleich ihren nächsten Besuch im Wald.
Mit diesem Projekt bewirbt sich die Heinrich-Schickhardt-Gemeinschaftsschule auch für den regionalen Schulpreis für Nachhaltigkeit, der Region Stuttgart.